Säulenbäume, Tiefwurzler: Schäden an Bodenbelägen vermeiden
Hallo!
Ich suche einen oder zwei Laubbäume als Sichtschutz, die in einem 80 cm breiten Streifen entlang des Zaunes gepflanzt werden können. Ich habe ev. an Säuleneiche oder Säulenbuche gedacht. Wichtig ist mir, dass die Wurzeln die Pflastersteine daneben nicht beschädigen. Angeblich sind Weiden, Eschen und Pappeln die Bäume, deren Wurzeln die größten Schäden anrichten. Wie ist das mit den Wurzeln (Tiefwurzler, Pfahlwurzler etc.)? Können Sie mir geeignete Bäume nennen?
Liebe Grüße
Maria
12.06.2007 22:37 | geändert: 12.06.2007 22:37
Weiden, Eschen und Pappeln die Bäume, deren Wurzeln die größten Schäden anrichten.
Ja, denn sie haben besonders aggressive Wurzeln, die Bodenbeläge wie Pflaster, Gehwegplatten und Asphalt beschädigen können.
Aber auch Ahorn, Birken (insbes. Hängebirke, Weißbirke), Buchen, Eichen, Linden, Robinien (Scheinakazien) und Ulmen sind für ihre Wurzeln mit Sprengkraft bekannt.
Baumwurzeln werden mit der Zeit meist sehr dick, da sie den Baum im Boden fest verankern müssen. Der Druck durch dieses Dickenwachstum kann an den Anlagen von versiegelten Bodenflächen (Pflaster, Platten) schweren Schaden verursachen.
Das betrifft vor allem Bäume, die direkt unter der Erdoberfläche wurzeln ("Flachwurzler"), aber auch Tiefwurzler (= Pfahlwurzler mit senkrechter Hauptwurzel), wenn sie nicht ausreichend Platz für ihre Wurzeln haben.
An einem schmalen Streifen von nur 80 cm empfehlen sich daher allenfalls mäßig wüchsige Tiefwurzler oder Herzwurzler (= Zwischenform mit kompaktem Wuchs und wenigen Seitenwurzeln).
Folgende Säulenbäume eignen sich:
Crataegus monogyna 'Stricta', Säulenförmiger Weißdorn, Säulendorn. Tiefwurzler, weichreichendes Wurzelsystem; Blüte Mai, Breite/Höhe: (2-)4/4-7)m.
Carpinus betulus 'Fastigiata' syn. 'Pyramidalis', Säulenhainbuche. Tiefwurzler bis Herzwurzler, Wuchsform: b/h=4-5(-12)/10(-15m).
Ginkgo biloba 'Tremonia' Säulenginkgo. Tiefwurzler bis Herzwurzler, b/h=1/10-15m. oder Ginkgo biloba 'Princeton Sentry', ähnlich.
Sträucher müssen normalerweise keine so dicken Wurzeln ausbilden, um sich zu halten, da sie gut verteilte Stämme und nicht nur einen Stamm mit Krone haben, und sind daher ggf. besser zur Pflanzung an solchen Standorten geeignet. Allerdings benötigen sie evtl. mehr Pflege, wenn sie öfter geschnitten werden müssen.
Andere typischen Säulenbäume wie Säulenkirsche, Säulenlebensbaum, Säulenfichte u.a. sind als Flachwurzler für den Standort nicht geeignet. Einige bilden außerdem lästige Wurzelbrut und oder Ausläufer, wie z.B. die ebenfalls säulenförmige, häufig kultivierte Goldulme (Ulmus minor 'Wredei' syn. Ulmus x hollandica 'Wredei', Ulmus carpinifolia 'Wredei') oder die Säulenkirsche (Prunus serrulata 'Amanogawa').

Säuleneibe (Taxus baccata 'Fastigiata'): Großes Foto
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Für eine Antwort wäre ich wirklich dankbar.
Viele Grüße
Heike
10.11.2007 13:42 | geändert: 10.11.2007 13:42
die Säulenkirsche Prunus serrulata 'Amanogawa' wird mit der Zeit meist um die 5 Meter hoch und 1,5 Meter breit, kann aber am zusagenden Platz auch mehr als 8 m Höhe und dann oft 2-2,5 m Breite erreichen. Entsprechend breiten sich die Wurzeln mindestens mit einem Radius von 2 Metern aus und werden dick, um dem Baum vor dem Umkippen bei Sturm zu sichern. Da es sich in der Tat um einen Flachwurzler handelt, können besonders leicht Schäden verursacht werden. Die Abstände bei Ihnen dürften aber somit theoretisch ausreichen, um Fundamentschäden auszuschließen.
Die Wurzeltiefe hängt maßgeblich von den Bodenverhältnissen und weiteren Faktoren ab, sodass sie nicht angegeben werden kann, siehe dazu auch Wie tief werden Wurzeln? Tiefe & Weite (Radius)
Um festzustellen, ob eine Gefahr besteht, kann man daher leider nur an den gefährdeten Stellen den Boden aufgraben und die Dicke der Wurzeln kontrollieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr GartenDatenbank.de Team
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