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Wie tief werden Wurzeln Flachwurzler Tiefwurzler Baumwurzeln

Wie tief werden Wurzeln Flachwurzler Tiefwurzler Baumwurzeln Wurzelsysteme Tiefe & Weite (Radius), Wurzelausläufer, Wurzeltriebe

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Dieser Artikel ist Bestandteil von
Blütensträucher, Ziersträucher + Bäume (Blütengehölze, Ziergehölze, Gartengehölze), Hauptseite Bäume + Sträucher
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Inhalt:
-> Wie tief werden Wurzeln?
-> Wurzelsysteme (Flachwurzler, Tiefwurzler, Herzwurzler...)
-> Wurzelausläufer, Wurzeltriebe
-> Schäden vermeiden an Kanalisation, Haustechnik, Bauwerken - Gartengestaltung

1. Wurzeltiefe + Wurzelradius sind abhängig von *etlichen* Faktoren

Die tatsächliche Wurzeltiefe und der Wurzelradius, Wurzeldurchmesser können selbst für eine bestimmte Baumart praktisch nie allgemeingültig und sicher angegeben werden, denn sie hängen maßgeblich vor allem vom Boden, aber auch von der Vitalität eines Baumes ab.

In schlecht durchlüftetem Boden und/oder bei Staunässe bzw. hohem Grundwasserspiegel sind sie oft wesentlich geringer als zu erwarten und für die jeweilige Baumart eigentlich typisch.

Anderseits stellt man nach dem Fällen nicht selten eine Ausbreitung weit über die der Krone fest.

Die Wuchsform der Wurzeln hängt außerdem von weiteren Faktoren ab, z.B. wie oft der Baum in der Jugend umgepflanzt wurde und ob er einzeln steht, vielleicht sogar an einem windigen, exponierten Standort, oder geschützter in einer Gruppe.

So kann man einzelne Bäume aus älteren Gruppen später normalerweise nicht mehr einzeln fällen, weil die übrigen sonst durch die veränderten Windverhältnisse nicht mehr standfest sind, und sehr starke Stürme (Orkane) können im Wald zu katastophalen Schäden führen, während ein einzeln stehender Baum im Feld in der Nähe mitunter praktisch unbeschädigt bleibt.

Wie tief eine Wurzel wächst, steht auch nicht unbedingt in einem Verhältnis mit der Größe des Baumes: Selbst die Wurzeln größter Mammutbäume mit einer Höhe von mehr als 50 m sollen meist nicht tiefer als 1(-3) m tief in den Boden wachsen. Ein kleiner Eibenbaum kann Wurzeln bis 2 Meter Tiefe haben, und eine Waldkiefer (Pinus sylvestris) treibt als Überlebenskünstler ihre Pfahlwurzel an einem extrem trockenen Standort sogar bis 10 Meter tief.

Die Wurzeltiefe hängt außerdem vom Wurzelsystem oder Wurzeltyp der Baumarten ab.

05.04.2008 14:11 | geändert: 18.04.2008 12:32


2. Wurzelsysteme, Wurzeltypen

2.1. Flachwurzler = Wurzeln direkt unter der Erdoberfläche, weitreichend flach. Beispiele: Fichte (Picea abies), Götterbaum (Ailanthus altissima), Birke (Weißbirke, Hängebirke), Blasenbaum (Koelreuteria paniculata), Kiefern, Essigbaum (Rhus typhina), Silberweide (Salix alba), Magnolie, Tulpenmagnolie, Thuja, Lebensbaum, Haselnuss, Liguster. Siehe auch Flachwurzler (Übersicht).

2.2.1. Tiefwurzler (Pfahlwurzler) = Wurzeln bis mehrere Meter tief mit senkrechter Hauptwurzel. Beispiele: Tanne, Kiefern, z.B. Waldkiefer, Föhre (Pinus sylvestris) bis 10 Meter tief(!), Esche (Faxinus), Wacholder (Juniperus communis), Eibe (Taxus baccata), meist 1-2 Meter tief, Sumpfzypresse (Taxodium distichum), Deutsche Eiche, Stieleiche (Quercus robur). Siehe auch Tiefwurzler (Übersicht).

2.2.2. Tiefwurzler ohne Pfahlwurzel: Esskastanie (Castanea sativa), Gleditschie (Gleditsia triacanthos), Amberbaum (Liquidambar styraciflua), Urweltmammutbaum, Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides)

3. Herzwurzler = Zwischenform mit kompaktem Wuchs und wenigen aber starken Seitenwurzeln, halbkugelige Wuchsform. Beispiele: Birke, Linde (Tilia), Hainbuche (Carpinus betulus), Trompetenbaum (Catalpa), Spitzahorn (Acer platanoides), Ginko (Ginkgo biloba), Walnuss (Juglans regia), Lärche (Larix), Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera).

4. Senkwurzler = Starke Hauptseitenwurzeln mit senkrecht nach unten wachsenden Ankerwurzeln. Beispiele: Fichte, Esche


Flachwurzler *und* Tiefwurzler gleichzeitig:

Großes Foto: Flachwurzler *und* Tiefwurzler ist die Buche

Etliche wichtige Bäume sind gleichzeitig Flachwurzler und Tiefwurzler, z.B. Buche, Rotbuche (Fagus sylvatica), Waldkiefer, Föhre (Pinus sylvestris), Robinie, Falsche Akazie, Scheinakazie (Robinia pseudoacacia), Helmlocktanne (Tsuga canadensis), Goldulme (Ulmus minor 'Wredei' syn. Ulmus x hollandica 'Wredei', Ulmus carpinifolia 'Wredei') und andere.

In bestimmten Böden, etwa bei Staunässe, wachsen Tiefwurzler außerdem auch als Flachwurzler.

05.04.2008 17:12 | geändert von Gabi: 08.05.2011 14:16


Wurzelausläufer, Wurzeltriebe

Zahlreiche Gehölze breiten sich auch durch Wurzelausläufer aus und können dadurch nicht nur lästig werden, sondern auch Schäden verursachen, indem der Wurzeltrieb z.B. zwischen Steine oder Gehwegplatten wächst und diese hoch und auseinander drückt.

Wurzelaustriebe können bei einigen Arten bis 15 Meter(!) und mehr entfernt von dem Baum oder Strauch erscheinen.

Berüchtigte Beispiele sind gefährliche invasive Exoten wie

Götterbaum (Ailanthus altissima),
Essigbaum (Rhus typhina),
Robinie, Falsche Akazie, Scheinakazie (Robinia pseudoacacia) und die meisten Bambus Arten, z.B. Phyllostachys.
Siehe auch Schwarze Liste für invasive Arten - Gefährliche Pflanzen.

Aber auch andere beliebte Gartensträucher wie

Flieder (Syringa),
Ranunkelstrauch, Kerrie (Kerria japonica) oder
Korkenzieherweide (Salix matsudana 'Tortuosa')

sowie einige Kletterpflanzen, z.B.

Blauregen, "Glyzinie" (Wisteria) oder
Trompetenblume, Rote Klettertrompete (Campsis)
Akebie, Schokoladenwein (Akebia quinata)
Baumwürger (Celastrus orbiculatus)

haben häufig einen aggressiven Stockausschlag.

Gegen diese Wurzelausschläge oder Stockausschläge kann man leider nichts anderes tun, als sie immer wieder so tief wie möglich abschneiden.

Bäume und Sträucher mit Wurzelbrut sollte man nicht in die Nähe von gefährdeten Bodenbefestigungen wie Pflaster pflanzen oder zumindest diese durch eine ausreichend tiefe Rhizomsperre z.B. aus dicker Teichfolie schützen. Als wurzelfest gilt eine Dicke von mindestens 1,5mm.

Synonyme: Wurzelschößlinge, Wurzelschosser, Wurzelausschlag.

Siehe auch Wurzelausläufer Übersicht -
Gehölze, die durch Wurzelausläufer lästig werden und Schäden anrichten können.

05.04.2008 17:55 | geändert von Gabi: 19.08.2010 07:18


05.04.2008 18:02 | geändert: 12.03.2009 07:52


Ein Beitrag aus diesem Thread wurde in einen neuen Thread verschoben:

Apfelquitte und Apfelbaum neben Pflaster pflanzen?

18.10.2009 07:46 | geändert: 18.10.2009 07:46


... 2 Jahre und 8 Monate später ...

Wurzelsysteme

Wir hätten gern bei Ihrer Beschreibung der Wurzeltypen auch
folgende Bäume gefunden:
Flügelnussbaum (Pterocarya),
Kirschlorbeer
die japan. Kirschen.

Können Sie ihre Seite insoweit ergänzen?

25.06.2012 17:55 | geändert: 25.06.2012 17:55


Solche Informationen zu weiteren Arten, die hier nicht aufgeführt sind, finden sich bei uns im Steckbrief auf der Seite der jeweiligen Pflanze unter "Eigenschaften", siehe auch
Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) ->Flachwurzler mit Ausläufern
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) -> Tiefwurzler
Bei japanischen Kirschen gibt es hinsichtlich der Wurzeln keine Besonderheiten gegenüber den meisten anderen Prunus Arten, d.h. sie sind Herzwurzler, meist mit Wurzelbrut, insbesondere bei Verletzungen.

Verifizieren kann man diese Angaben im Zweifelsfall oft auch schon durch die Eingabe des Artnamens und dem Stichwort Wurzeln bzw. Wurzelsystem oder ähnliches bei Google.

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27.06.2012 12:11 | geändert: 27.06.2012 12:11


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