Wundverschluss bei einer Eberesche: Ja oder Nein?
Guten Tag,
Da die Eberesche in unserem Garten so langsam zu riesig wird wollen wir einen Ast absägen!
Dieser reicht von ganz unten bis oben in die Spitze und hat unten beim "Stammaustritt" ungefähr einen Durchmesser von 10-12 cm!
Die ganze Aktion soll spätestens am Wochenende ablaufen und nun wollte ich frage ob ich da etwas draufschmieren soll oder es einfach lassen soll, da ich mal die eine und mal die andere Möglichkeit im Internet gefunden habe?
(Wetter: Abwechselnd Sonne und Wolken, und recht kalt, ungefähr 0°C, ich weiß nicht ob das Wetter da eine Rolle spielt aber zur Sicherheit schreib ich es hin).
Liebe Grüße
Marc
04.03.2010 12:51 | geändert: 04.03.2010 12:51
Zum jetzigen Zeitpunkt besteht häufig bereits sehr stark die Gefahr, dass der Saft schon steigt, siehe auch Ausbluten stoppen - Walnuss-Baum blutet verblutet
Zumindest bei uns in Berlin ist für die nächste Zeit Nachtfrost um -7 Grad C angekündigt, d.h. keine guten Bedingungen für einen radikalen Schnitt, den man am besten bei warmer und trockener Witterung vornimmt, weil sich dann die Wunden am schnellsten verschließen. Unserer Meinung und Erfahrung nach schneidet man im Zweifelsfall am besten im Sommer (Juli) bis Herbst und nur bei wirklich warmem und trockenem Wetter.
Wundverschluss
Baumwachs oder Baumpflaster sind normalerweise überflüssig, auch bei größeren Wunden. Wundverschlussmittel machen grundsätzlich *allenfalls* am Wundrand einen Sinn, um ein *Austrocknen* des Kambiums zu verhindern (Kambium = Gewebeschicht aus teilungsfähigen Zellen; für Dicken- und Längenwachstum von Stamm und Wurzel; bei Verletzungen für Wundgewebe (Kallus), das diese überwallt.).
Durch das Austrocknen nach einer großflächigen Verletzung besteht zwar die Gefahr, dass das Kambium abstirbt und außerdem Risse im Holz entstehen, die eine beliebte Eintrittspforte für Holz zersetzende Pilze darstellen. Der Einsatz von Wundverschlussmitteln wie Baumwachs ist aber umstritten, da durch die Versiegelung der Wunde andererseits auch ideale Bedingungen für die sofort bei der Verletzung eindringenden Pilze geschaffen werden können. Siehe dazu jedoch auch Untersuchungen zur Wirksamkeit.
Radikalschnitt
Radikalen Baumschnitt sollte man immer vermeiden, da er den Baum schwächt und die Lebensdauer verkürzen kann. Besser ist ein rechtzeitiger Schnitt, bevor ein Ast erst so dick geworden ist. Zu groß gewordene Bäume verkleinert man am besten durch einen Ableitungsschnitt.
LG Sven, GartenDatenbank.de Team
05.03.2010 08:04 | geändert: 05.03.2010 08:04
Wir wollten es nun machen das mir letztes Jahr hier empfohlen wurde es am Ende des Winters zu machen, deshalb dachte ich der Zeitpunkt wäre der Richtige!
Nun warten wir einfach bis zum Sommer, in welchem Monat sollten wir es denn machen? Juni, Juli oder August?
Wundverschlussmittel lasse ich dann mal einfach weg (obwohl mir das auch letztes Jahr hier empfohlen wurde)!
Zum Punkt radikal Schnitt: so radikal ist der Schnitt gar nicht, denn der Baum ist wirklich sehr groß (wo gegen wir auch nichts haben, nur verdunkelt er uns nun zu sehr das Küchenfenster) deshalb schneiden wir einen Ast ab, jedoch ist dies im Vergleich zum restlichen Geäast wirklich wenig!
Liebe Grüße
05.03.2010 10:51 | geändert: 05.03.2010 10:51
Daher schneidet man zum zweitbesten Zeitpunkt im Sommer bis Herbst. In welchem Monat man dabei schneidet, spielt keine Rolle, wichtig ist nur, dass der Frühling und damit der starke Saftanstieg wirklich vorbei ist.
Bei uns ist (seit ca. 1980) durch das Herausnehmen einzelner größerer Äste im Sommer oder Herbst bisher noch nie ein erkennbarer Schaden an einem Baum eingetreten, wobei wir auch noch nie ein Wundverschlussmittel verwendet haben.
Wichtig ist aber, dass man den Ast wirklich so sauber wie möglich direkt am Ansatz absägt, ohne einen Stummel stehen zu lassen aber auch ohne den Astring zu verletzen.
Grüße Mario, GartenDatenbank.de Team
05.03.2010 13:51 | geändert: 05.03.2010 13:51
05.03.2010 13:57 | geändert: 05.03.2010 13:57
Und sollte man Sträucher jetzt auch nicht schneiden?
LG Sabine
05.03.2010 15:58 | geändert: 05.03.2010 15:58
Vor 1980 wohnte unsere Chefin wahrscheinlich noch bei ihren Eltern im Hochhaus, und zum Beispiel ich war noch gar nicht geboren.

Grüße Mario, GartenDatenbank.de Team
05.03.2010 16:08 | geändert: 05.03.2010 16:08
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